Mangelernährung bei Senioren


Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist ein ganzes Leben lang wichtig. Im fortgeschrittenen Alter kommt es jedoch häufig zu einer Mangelernährung, ungefähr ein Drittel der Seniorinnen und Senioren sind davon betroffen.

Zwar verringert sich die Bewegung von älteren Menschen, was zu einem niedrigeren Kalorienverbrauch führt.  Allerdings ist es trotzdem wichtig, dass der Körper alle Nährstoffe bekommt, die er benötigt. Wird der Bedarf nicht gedeckt, kann das schwerwiegende Folgen haben.

Was bedeutet eine Mangelernährung im Alter?

Eine Mangelernährung wird auch Malnutrition genannt und bedeutet, dass die betroffene Person den Bedarf an Nährstoffen über die Nahrung nicht decken kann. Das führt letztlich zum unkontrollierten Abbau von Körpersubstanz, denn der Körper benötigt mehr, als er bekommt. Es wird allerdings zwischen einer qualitativen und quantitativen Mangelernährung unterschieden.

1. Qualitativ

Bei der qualitativen Variante nimmt der Betroffene genügend Nahrung zu sich und deckt damit seinen Kalorienverbrauch. Oft sind in dem Essen allerdings zu wenig Nährstoffe und zu viel Zucker enthalten.

2. Quantitativ

Zu einer quantitativen Mangelernährung kommt es, wenn generell zu wenig Nahrung aufgenommen wird. Hierbei werden weder der Kalorienbedarf noch der Nährstoffbedarf gedeckt. Die quantitative Mangelernährung kommt bei Seniorinnen und Senioren wesentlich häufiger vor.

Symptome von Mangelernährung im Alter

Auf Dauer kann die Malnutrition schwerwiegende Folgen haben. Bereits die ersten Symptome und Anzeichen können bei älteren Menschen zu einem erhöhtem Sterblichkeitsrisiko führen. Diese Symptome weisen auf eine Mangelernährung hin:

  • Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Brüchige Nägel und Haarausfall
  • Schwindel und Kopfschmerz
  • Infektionsanfälligkeit
  • Störung der Organfunktionen
  • Abbau von Muskelmasse
  • Verlangsamte Wundheilung
  • Höheres Sturzrisiko
  • Höheres Risiko für Knochenbrüche

Behandlung einer Mangelernährung

Es ist wichtig, dass beim Verdacht auf einer Malnutrition direkt ein Arzt zu Rate gezogen wird. Nur dann kann eine Mangelernährung richtig behandelt werden.

Meistens gibt es für die zu geringe Nahrungsaufnahme eine klare Ursache, diese sollte ermittelt und behandelt werden. Mögliche Ursachen können die Lebensumstände sein, eventuell kann der Betroffene nicht mehr kochen oder eine schlechte Zahnprothese beeinträchtigt das Kauen. Es können allerdings auch körperliche Beschwerden vorliegen, wie zum Beispiel eine Schluckstörung.

Die Ursachen für eine Mangelernährung können sehr unterschiedlich sein, weshalb auch die Behandlung nicht immer die gleiche ist. Der Mangel an Nährstoffen wird jedoch immer mit einer ausreichenden Nährstoffaufnahme behandelt. Am Anfang können da Ernährungspläne helfen, an denen sich die Betroffenen orientieren können.

Wie kann einer Mangelernährung vorgebeugt werden?

Angehörige und Pfleger sollten unbedingt darauf achten, ob Anzeichen für eine Mangelernährung vorliegen. Vorbeugen bedeutet zum einen, mögliche Ursachen direkt zu beheben, aber auch, die Ernährung immer im Blick zu behalten.

Personen im fortgeschrittenen Alter sollten unbedingt darauf achten, dass sie genügend und ausgewogen essen. Im Zweifel müssen Angehörige und Pfleger bei dieser Beobachtung unterstützen. Eine ungefähre Orientierung für die tägliche Nahrungsaufnahme für Seniorinnen und Senioren kann beispielsweise so aussehen:

  • Mindestens ein Stück Obst
  • Eine warme Mahlzeit (dazu eine Portion Gemüse oder Salat)
  • Ausreichend Milchprodukte (ein Glas Milch, Joghurt, Quark oder eine Scheibe Käse)
  • Eine Scheibe Vollkornbrot
  • Ein Stück Fleisch, Fisch oder Ei (Vegetarier können den Eiweißbedarf auch mit Hilfe von Bohnen oder Linsen decken)

Ebenfalls wichtig ist die Flüssigkeitsaufnahme, hier sollten mindestens 1,5-2 Liter Wasser am Tag getrunken werden. Mehr zum Thema Flüssigkeitsmangel erfahren Sie hier.

Mangelernährung im Alter – Anzeichen ernst nehmen und handeln

Die Anzeichen einer Mangelernährung sollten immer ernst genommen werden. Dies gilt besonders dann, wenn diese bei einer pflegebedürftigen Person auftreten, die sich eventuell nicht mehr richtig äußern oder an ihrer Ernährung selbst nicht viel ändern kann.

Sprechen Sie in solchen Fällen mit der entsprechenden Person über Auffälligkeiten – dabei sollten Sie diese unbedingt unterstützen und nicht überfordern. Handeln Sie direkt und suchen Sie nach Ursachen und Lösungen.